Kommunikation: Männer sind anders, wir Frauen auch

Wenn es um die Unterschiede zwischen männlichen und weiblichen Eigenschaften geht, dann stoßen wir meist auf typische Klischees. Doch darum geht es in meinem Beitrag nicht. Vielmehr möchte ich uns Frauen bewusst machen, dass es soziologische Unterschiede zwischen den Geschlechtern gibt, die uns im Beziehungsalltag bewusst sein sollten. Damit kann es uns leichter gelingen, unsere Männer (noch) besser zu verstehen.

Der Soziobiologe Leonard Benson stellte fest, dass Mädchen mehr personenbezogen und Jungen eher sachbezogen ausgerichtet sind. Das bleibt auch im Erwachsenenalter so: Viele Männer sprechen gerne über Job, Finanzen, Autos, Sport oder Politik – also über sachbezogene Themen. Wir Frauen hingegen reden meist lieber über Dinge, die andere Menschen betreffen. Wie gesagt, ich will hier kein Klischee bedienen, aber wir Frauen dürfen uns nicht wundern, dass wir mit Männern nicht immer gleich eine gemeinsame Gesprächsbasis haben.

Frauen kommunizieren anders und über andere Themen als Männer

Die Sprachforscherin Robin Lakoff[1] konnte u. a. folgende typische Unterschiede feststellen:

_ Frauen stellen öfter Fragen, damit ein Gespräch im Fluss bleibt; Männer verstehen Fragen eher als eine konkrete Bitte um weitere Informationen

_ Frauen gehen im Gespräch mit anderen stärker auf ihr Gegenüber ein als Männer, die sich in der Kommunikation eher durchsetzen möchten

_ Frauen verwenden mehr bekräftigende Wörter als Männer, wie beispielsweise „super!“, „schön!“, „wunderbar!“ oder „unglaublich!“

_ „Artikel (in Frauenzeitschriften) haben in fast allen Bereichen, von Sex bis Geld bis Ernährung, irgendwie immer einen psychologischen Bezug. In Zeitschriften für Männer geht es vor allem um Leistung – sexuell, beruflich und sportlich.“ – Joyce Brothers, Psychologin

_ „Zahlen kommen bei Männergesprächen häufig vor. Männer – sogar solche, die bei einem Mathe-Eignungstest für die Uni schlechter abschneiden als ruandische Silberrücken-Gorillas – schätzen die Sicherheit, die Zahlen vermitteln.“ – Colin McEnroe in der Zeitschrift „Mirabella“

„Und die Moral von der Geschicht’…“

Wenn Männer und Frauen eine bessere Kommunikation mit dem jeweils anderen Geschlecht entwickeln möchten, dann sollten Männer mehr über Menschen und Frauen mehr über Sachthemen sprechen. Vielleicht empfinden Männer persönliche Themen nicht besonders interessant und Frauen finden Sachthemen eher nüchtern. Aber sobald sie sich des Unterschieds einmal bewusst sind, können sie zumindest die Verschiedenartigkeit des Kommunikationsbedürfnisses besser verstehen, leichter akzeptieren und deshalb optimaler darauf eingehen.

Eine Blog-Reihe für Frauen, die uns helfen kann, Männer mit neuen Augen zu sehen um sie (noch besser) zu verstehen. Wenn du mehr zu diesem Thema wissen möchtest, empfiehlt sich das Buch „Du kannst mich einfach nicht verstehen: Warum Männer und Frauen aneinander vorbeireden von Deborah Tannen

[1] Lakoff, Robin Tolmach: Talking Power, 1990

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