Was der weibliche Weg für mich bedeutet

„Ingrid, was bedeutet eigentlich der ‚weibliche Weg‘?“ wurde ich erst vor kurzem von einer lieben Freundin gefragt. Nun, ich kann den weiblichen Weg natürlich nur so erklären, wie ich ihn verstehe und empfinde. Aber um die Frage besser zu beantworten, möchte ich anhand der YIN-YANG-Symbolik[1] aufzeigen, welche drei Arten von Weiblichkeit von uns Frauen hauptsächlich gelebt werden:

 Die „Mehr-YANG-als-YIN“-Frauen

Jede Frau trägt neben ihren weiblichen Energien in einem gewissen Ausmaß auch männliche in sich, genauso wie Männer auch einen weiblichen Anteil in sich tragen. Doch in den letzten Jahrzehnten (wahrscheinlich sogar Jahrhunderten) haben wir Frauen uns so viele männliche Eigenschaften und Qualitäten antrainiert bzw. von unserer patriarchal geprägten Gesellschaft übernommen, dass uns gar nicht mehr bewusst ist, dass wir viel mehr männliche YANG-Energie (in meiner Abbildung in Mintgrün dargestellt) leben, als uns eigentlich gut tut.

Und so werden wir wohl noch eine ganze Weile damit beschäftigt sein, unseren männlichen YANG-Anteil wieder auf ein natürliches Maß zu reduzieren, um unserem YIN-Anteil (in der Abbildung in Rosa) wieder mehr Raum zu verschaffen.

Die „YIN-YIN“-Frauen

Beautiful blonde bride in pink dress. Wedding. Just married

Die herausgeputzten Püppchen und sich hilflos gebärdenden Weibchen, die ohne Mann das eigene Leben nicht stemmen können, gibt es erstaunlicherweise immer noch. Lieber begeben sie sich in eine männliche Abhängigkeit, als die Verantwortung für sich selbst zu übernehmen. Sie richten sich als schmückendes Beiwerk ihrer Männer her und definieren sich und ihre Persönlichkeit über die soziale Position und die Höhe deren Bankkonten. Deshalb ist auch der männliche YANG-Anteil dieser Frauen kaum vorhanden und auf eine unnatürliche Größe zusammengeschrumpft.

Die „Mehr-YIN-als-YANG“-Frauen

Beautiful woman

Die wieder erwachende Weiblichkeit in unserer Zeit bewirkt, dass wir Frauen unserem lange verdrängten und nur schwach ausgeprägten YIN-Anteil endlich wieder mehr Raum, Aufmerksamkeit und Bewusstsein schenken. Wir lassen uns wieder mehr von unserer weiblichen Intuition führen und lieben es, ganz bewusst Frau zu sein. Dabei darf freilich auch der natürliche YANG-Anteil bewusst gelebt werden, denn Weiblichkeit schließt YANG-betonte Qualitäten, wie beispielsweise zielgerichtetes Handeln oder Logik, nicht aus.

Manche Frauen haben Angst, dass sie vor lauter Fokussierung auf ihre Weiblichkeit ihre männlichen Qualitäten ganz verlieren könnten. Diese Angst kann ich beim besten Willen nicht nachvollziehen. Im Gegenteil! Wir Frauen haben uns in den letzten Jahrzehnten so viel männliche Energien und Verhaltensmuster antrainiert, dass uns gar nicht mehr bewusst ist, wie sehr wir von diesen männlichen YANG-Energien geprägt sind.

Der weibliche Weg

… ist eine bewusste Entscheidung und Entwicklung wieder zu mehr YIN-Energie, als sie derzeit von uns Frauen gelebt wird. Es bedarf eines weiblichen Bewusstwerdungsprozesses und einer Neuausrichtung, die ihren Ursprung im Herzen hat, um nicht Gefahr zu laufen, erneut allzu sehr YANG-geprägt zu sein. Worauf es auf diesem weiblichen Weg ankommt, das kannst du in einem meiner nächsten Blogbeiträge lesen.

[1] Yin und Yang sind zwei Begriffe der chinesischen Philosophie und stehen für polar einander entgegengesetzte und dennoch aufeinander bezogene Kräfte oder Prinzipien. Ein weit verbreitetes Symbol dafür ist das Taijitu, in dem das weiße Yang (hell, hart, heiß, männlich, aktiv, Bewegung) und das schwarze Yin (dunkel, weich, kalt, weiblich, passiv, Ruhe) gegenüberstehend dargestellt werden (Quelle: Wikipedia).

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