Sanftheit und Toleranz haben nichts mit Schwäche und Naivität zu tun

Auf den ersten Blick möchte man meinen, die Menschen seien in den letzten Jahrzehnten egoistischer und selbstverliebter geworden. Auf den zweiten Blick kann man jedoch erkennen, dass sich viele Machtstrukturen innerhalb der Gesellschaft drastisch verändert haben. Das geschah und geschieht durch eine weltweit zu beobachtende Bewusstseinsveränderung bzw. durch eine persönliche und oft auch spirituelle Weiterentwicklung, die in vielen Fällen aufgrund ganz persönlicher Krisen ausgelöst wird.

Ja, die Veränderungen, die unsere Zeit mit sich bringt, sind bereits so offensichtlich geworden, dass sie auch von verschiedenen Wissenschaften, wie beispielsweise der Medizin oder Philosophie, wahrgenommen werden. Und so verknüpft auch die Sozialwissenschafterin Barbara Marx Hubbard in ihren Büchern wissenschaftliches Denken mit spirituellen Erkenntnissen.

Sie schreibt[1], dass wir die erste und einzige Generation der menschlichen Geschichte seien, die miterlebt, dass etwas Neues, noch nie da Gewesenes, entstünde. Gemeinsam mit uns dürfen viele Seelen, die in diesen Jahren und Jahrzehnten inkarnieren, bei der „Geburt des Universellen Menschen“ dabei sein. Es seien jene erwachten Seelen – auch Meisterseelen genannt –, die einen großen Teil ihres langen Entwicklungsprozesses bereits hinter sich gebracht haben und ihrer Vollendung entgegengehen.

 Der Universelle Mensch ist durch sein Herz mit der Gesamtheit des Lebens verbunden. Er fühlt sich dazu berufen, seine Fähigkeiten zur positiven Entwicklung der Menschheit und der Welt einzusetzen, wobei er gleichzeitig seinen eigenen, individuellen Weg beschreitet, um am großen Veränderungs- und Schöpfungsprozess teilzunehmen. Er hat erkannt, dass die Lebensbedingungen der Erde an einem Punkt angelangt sind, an dem die Menschheit mittels ihres Intellekts und ihrer technischen Entwicklungen entweder alles zerstören oder sich und die Welt in eine unermesslich positive Zukunft hineintransformieren kann. Diesen Prozess nennt man auch den Prozess der Co-Kreation, der Mit-Schöpfung oder Transformationsprozess.

Es ist nicht zu übersehen, dass wir Frauen einen wesentlichen Anteil an diesem Bewusstseinswandel haben, denn viele finden immer mehr zu den ur-weiblichen Qualitäten wie Mitgefühl, Verständnis, Vergebung, Bedingungslosigkeit und Hingabe zurück und leben sie auch im Alltag. Sie haben längst erkannt, dass Sanftheit nichts mit Schwäche und Toleranz nichts mit Naivität zu tun haben. Es handelt sich vielmehr um genau die Qualitäten, die unsere Menschheit für eine positive Neuausrichtung am meisten benötigt.

[1] Marx Hubbard, Barbara. Vom Ego zur Essenz. Burgrain 2003, S. 24 ff.

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