DIE WOLFSFRAU: So wichtig ist deine weibliche Intuition

Du kennst sie sicherlich, diese tonlose, innere Stimme in dir… Deine weibliche Intuition, die sich immer wieder Gehör verschaffen möchte. Sie begleitet jede Frau und kann ihr mit fast unheimlicher Präzision sagen, was Wahrheit und was Täuschung ist. Die weibliche Intuition ist wie ein Kompass, der uns Frauen genau anzeigt, welche Richtung wir einschlagen sollen oder wem wir vertrauen können und wem nicht. Aber:

_ Hören wir überhaupt diese innere Stimme?

_ Und falls wir sie wahrnehmen: Hören wir auch wirklich auf sie?

_ Verdrängen wir unsere innere Stimme, weil das, was sie uns sagt, unbequem, mit einer unangenehmen Konsequenz oder mit einem Verzicht verbunden ist?

Die Wilde Frau und ihre Intuition

Unsere Intuition, unsere innere Stimme, ist wie eine geheime Botschafterin, die uns einen direkten Zugang zur Psyche unserer inneren „Wilden Frau“ ermöglicht. Sie spricht in Form von Eingebungen zu uns.

Die facettenreiche Psyche der „Wilden Frau“ wird von der Psychoanalytikerin Clarissa Pinkola Estés in ihrem Weltbestseller Die Wolfsfrau – Die Kraft der weiblichen Urinstinkte genau beschrieben. Sie sammelte dafür jahrzehntelang Geschichten, Mythen und Märchen aus aller Welt, um uns mit Hilfe dieser symbolhaften Erzählungen einen tiefen Zugang zur weiblichen Seele zu ermöglichen.

Die dritte Erzählung dieses Buches handelt von „Vasalisa, der Weisen“. Einer Geschichte über die Einweihung der Frau in das untergründige Reich ihrer eigenen Intuition.

Die Erzählung

Als Vasalisas Mutter ist im Sterben liegt, schenkt sie ihr eine Puppe, die genauso aussieht wie ihre Tochter. Sie soll die Puppe füttern und immer bei sich behalten. Als der Vater wieder heiratet, bekommt Vasalisa eine Stiefmutter und zwei Stiefschwestern, die sie quälen. Eines Tage schicken sie Vasalisa von zu Hause fort und in den Wald.Dort findet das Mädchen mit Hilfe ihrer Puppe die Hexe Baba Yaga, bei der sie wohnen darf. Vasalisa bekommt von ihr viele Aufgaben gestellt, die sie erfüllen muss, wobei sie immer Unterstützung von ihrer Puppe bekommt.

Doch eines Tages wird Vasalisa auch von der Hexe wieder weggeschickt und als Abschiedsgeschenk bekommt sie einen glühenden Totenkopf mit auf den Weg. Als sie zu wieder bei ihrer Stiefmutter und den Stiefschwestern ankommt, hegen diese bereits neue Vernichtungspläne gegen sie. Der glühende Totenkopf wird aber zum Verbündeten von Vasalisa und greift in die Situation ein. Denn als das Mädchen am nächsten Morgen aufwacht, ist von der Stiefmutter und von den Stiefschwestern nur noch ein Häufchen Asche übrig.

Die tiefere Bedeutung

Die Kernaussage dieses Märchens ist die Kraft der weiblichen Intuition, die in der Erzählung als segensreiches Vermächtnis von der Mutter auf die Tochter, also von einer Generation auf die nächste übertragen wird. Diese kann natürlich aufgrund fehlender Einsicht verdrängt oder verschüttet werden, jedoch niemals verlorengehen.

Das Märchen beschreibt auch einen Einweihungsprozess, bei der die Kandidatin bestimmte Prüfungen bestehen muss. Wenn alle Aufgaben erfüllt sind, entwickelt sie eine neue Beziehung zur eigenen Intuition und aktiviert dabei viele unentwickelte Aspekte ihrer eigenen Seele.

Womit gehst du in Resonanz?

Lies meine Fragen durch und beobachte, welche Gefühle in dir hochkommen? Vielleicht magst du dazu auch deine Gedanken aufschreiben:

_ Sagst du einfach JA, wenn dir jemand etwas Unerwartetes anbietet und du nicht NEIN sagen kannst/willst, obwohl deine innere Stimme dich davor warnt?

_ Hörst du bei der Partnerwahl auf deine Intuition oder lässt du dich von Äußerlichkeiten blenden?

_ Stellst du dir von Zeit die Zeit die Frage, was du eigentlich wirklich willst?

_ Weißt du genau, was dir gut tut und was nicht? Und wer dir gut tut und wer nicht?

_ Gibst du deinem Ego Macht über deine Gefühle?

_ Lebte dir deine Mutter in deiner Kindheit vor, Entscheidungen aus dem Bauch heraus zu treffen?

_ Gibt es in deiner Familie intuitiv-weise Frauen?

_ Hast du Kontakt zu deiner inneren Wilden Frau?

Ein gutes Unterscheidungsvermögen zu entwickeln ist eine der schwierigsten Aufgaben überhaupt, denn es erfordert Mut, Willenskraft und seelische Substanz, und es bedeutet, immer wieder zu verzichten und abzuwarten, bis sich das bietet, was man wirklich will. Nirgends tritt dieser Lernprozess deutlicher zutage als bei der Wahl eines Geliebten oder Partners.

– Clarissa Pinkola-Estés

 

 

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