Wissenschaftler haben festgestellt, dass der weibliche Körper Stress rascher und umfassender abbaut als der männliche. Die in der Studie untersuchten Frauen produzierten weniger Cortisol (Stresshormone) und weniger Adrenalin als die Männer, die sich denselben Tests unterzogen. Auch die Herzfrequenz und der Blutdruck stiegen vergleichsweise weniger stark an.
Die Natur hat es außerdem so eingerichtet, dass der männliche Körper mehr Testosteron als der weibliche produziert, das in Stresssituationen den Neurorezeptoren „befiehlt“, alles fallen zu lassen und blitzschnell auf eine bedrohliche oder emotional eskalierende Situation zu reagieren. Während dies bei den Höhlenmenschen überlebenswichtig war, mündet dieser Testosteronschub heutzutage oft in Stressreaktionen oder gar Aggression. Männer sind deshalb auch stärker Herzinfarkt gefährdet als Frauen.
Männer sind auf emotionalem Rückzug
Wenn sich Männer sehr unter Druck gesetzt fühlen, machen sie innerlich zu und verschließen sich. Sie versuchen meist, ihren Stress oder ihre Gefühle mit sich selber auszumachen. Meist widerstrebt es ihnen auch, andere um Hilfe zu bitten bzw. neigen sie dazu, die Schuld für ihren Stress/ihre Situation bei anderen zu suchen.
Frauen öffnen sich emotional
Wenn Frauen unter Stress stehen, gehen sie meist auf andere (Frauen) zu und möchten über ihre Gefühle reden. Sie reagieren emotional oder holen sich von außen Hilfe. Das kann Unterstützung von FreundInnen oder aber auch von TherapeutInnen sein. Frauen neigen jedoch eher dazu, die Schuld für ein Problem oder eine Stresssituation bei sich zu suchen. Sie sind aber auch anfälliger für Depressionen (lt. Studien doppelt so häufig wie Männer).
„Und die Moral von der Geschicht’…“
Wenn wir verstehen, dass Männer schon aufgrund ihrer Hormone auf emotionale oder stressige Belastungen ganz anders reagieren als wir Frauen, dann können wir viel besser verstehen und auch leichter akzeptieren, dass sie nicht über ihre Probleme sprechen, vieles mit sich alleine ausmachen bzw. keine professionelle Hilfe aufsuchen wollen. Ob und wie wir dennoch in Gesprächen herausfinden können, was unseren Liebsten bedrückt, bedarf unserer weiblichen Feinfühligkeit und unseres Einfühlungsvermögens.
Eine Blog-Reihe für uns Frauen, die uns helfen kann, unsere Männer mit neuen Augen zu sehen, um sie (noch besser) zu verstehen.